2021年1月25日 星期一
德國商業報01/25/2021的一篇文章 虞和芳 25.1.21.發佈
德國商業報01/25/2021的一篇文章 虞和芳 25.1.21.發佈
今天在德國商業報刊登一篇有關美國 歐盟 中國之文。此文很值得一讀。 因此將它翻譯如下,並將德文附於後。
HANDELSBLATT 25.01.2021
(德國)商報25.01.2021
標題
UNERWIDERTE AVANCEN 未能如願以償的主動親近
Biden will „vereinte Front“ gegen China –
die EU aber geht ihren eigenen Weg
拜登要採取“統一戰線”反對中國— 但是歐盟在走自己的路
一項新的研究表明,經濟力量的關係正在向遠東轉移。因此,歐洲對反華同盟的興趣也很低。Moritz Koch
柏林 美國認為,在今年年底之前不久,歐盟與中國簽署的投資協議是一個戰略錯誤-即便不是對拜登政府的冒犯。因為新總統承諾加強國際組織,請與盟國協商並建立民主國家聯盟,以抵制中國最高層的專制權力。 但是到目前為止,拜登對歐洲人的親近,籠絡,仍然沒有得到回報。無論是在布魯塞爾,柏林還是巴黎,加入美國人開放懷抱並加入以美國為首的反華同盟的一部分意願,並不是特別強烈。這項投資協議清楚地表明,歐盟在對中國的政策中要走自己的路。
先前未發表的Prognos AG研究照明了這一背景。作者描述“經濟力量關係的長期變化”。在未來的二十年中,“世界上任何其他地區的經濟增長都不會超過東亞和太平洋地區”。結果:到2040年,“該地區的經濟能力將比北美,西歐和中歐的總和更高”。中國仍然是這一進程的主要推動力。
此研究因此建議德國經濟適應以下情況:“儘管國內出口商在汽車和醫療產品的生產品類別中,已經擁有相對較強的市場地位,”但來自“機械和系統以及道路和能源基礎設施”領域的生產商為遠東的未來市場要做更 進一步努力。 但是,實現新的經濟平衡的道路可能與相當大的政治動盪有關。尤其是因為美國不再將中國視為主要市場,而是將其視為競爭的強國。 這研究還強調了這種動態:“在未來20年內將下降的“西部”經濟主導地位,可能伴隨著日益加劇的全球化。” 一種“將各個經濟體隔離到假想的集團形成”將導致可觀的繁榮損失。
投資條約使美國不安
這項研究委託的巴伐利亞經濟協會總經理Bertram Brossardt警告說:“鑑於美國和中國之間的競爭,歐盟必須護衛自由貿易和反對貿易保護主義。” 這是影射美國政府奉行一項脫鉤戰略,即美國和中國經濟的脫鉤。
脫鉤對德國公司來說將是災難性的:在最壞的情況下,它們將不得不在美國和中國之間進行選擇。對歐洲人來說是個好消息:從拜登政府的角度來看,脫鉤的概念過於激進。拜登顧問Nicholas Burns在接受Handelsblatt(德國商報)採訪時說:“我認為中國,美國,歐洲,日本和印度的經濟脫鉤不是現實的設想。” “幾乎不可能解開連接。”
進一步加深與中國的經濟聯繫,與投資協定成為可能,幾乎華盛頓沒有人認為是一個好的著想。但是,實際上從而原則上,拜登和他的團隊贊同上屆政府的分析,即中國的威權社會模式對自由民主構成威脅。
美國的國務卿 Antony Blinken 在參議院聽證會上強調,這也必將對貿易產生影響。他說:“我們應該小心,不要從新疆進口任何在強迫勞動下生產的產品。”他指的是中國西部省份,該政權正在鎮壓維吾爾族。 “我們必須確保不出口任何可能用於進一步鎮壓的技術和工具。”
美國新政府已準備好與歐洲合作-但它也有明確的期望。正如白宮所說,拜登的國家安全顧問Jake Sullivan週四與歐洲同行取得聯繫,“強調了拜登政府旨在加強跨大西洋聯盟並強調願意與合作夥伴緊密合作的意願”。這也是關於中國的。
SPD:歐盟正在與中國進行系統競爭 與特朗普不同,拜登總統並不孤單,美國第一。他設想了“反對中國的虐待行為的朋友和夥伴的統一戰線”。華盛頓的問題是歐洲人想要什麼?難道不是特朗普時代所要求的-跨大西洋合作嗎?
聯邦議院SPD外交政策發言人Nils Schmid要求,歐盟在製定貿易政策時不應忽視這一地緣政治背景。歐盟不應該在“小貿易政策”中迷失方向。歐洲正在與國家資本主義大國進行系統性競爭。布魯塞爾與北京之間的對話開始時,歐盟不得不承認“評估協議的參數已不再是七年前的參數。”
Schmid強調,該協議當然不是某些美國評論員宣布的“從寬限期跌落”。它不會妨礙與美國人的密切合作。 “但是有必要仔細研究條約。”至少現在有機會這樣做:歐盟已經在其網站上發布與中國的協議。
為了防止對中國市場的過度依賴,社民黨政客不要求孤立,而是要做更多的事情來保護中國的鄰國:“我們還需要與該地區其他國家達成協議。”
德文原文
HANDELSBLATT
25.01.2021
UNERWIDERTE AVANCEN
Biden will „vereinte Front“ gegen China –
die EU aber geht ihren eigenen Weg
Eine neue Studie zeigt, wie stark sich die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse nach Fernost verlagern. Auch deshalb ist Europas Interesse an einer Anti-China-Allianz gering.
Moritz Koch
Berlin Die USA halten das Investitionsabkommen, das die EU kurz vor Jahreswechsel mit China eingefädelt hat, für einen strategischen Fehler – wenn nicht gar für einen Affront gegen die Regierung von Joe Biden. Denn der neue Präsident verspricht, internationale Organisationen zu stärken, Verbündete zu konsultieren und ein Bündnis der Demokratien zu schmieden, das den autoritären Mächten mit China an der Spitze entgegenwirkt.
Doch Bidens Avancen an die Europäer bleiben bisher unerwidert. Die Bereitschaft, sich in die offenen Arme der Amerikaner fallen zu lassen und Teil einer US-geführten Anti-China-Allianz zu werden, ist nicht besonders groß, ob in Brüssel, Berlin oder Paris. Der Investmentdeal ist ein deutliches Signal dafür, dass die EU ihren eigenen Kurs in der Chinapolitik einschlagen will.
Eine bisher unveröffentlichte Studie der Prognos AG beleuchtet die Hintergründe dafür. Eine „langfristige Verschiebung der ökonomischen Kräfteverhältnisse“, beschreiben die Autoren. In den nächsten zwei Jahr-zehnten werde „keine andere Weltregion gesamtwirtschaftlich stärker wachsen als Ostasien und Pazifik“. Die Folge: Im Jahr 2040 „wird die Region eine höhere Wirtschaftsleistung erzielen als Nordamerika, West- und Mitteleuropa zusammen“. China bleibe der wichtigste Treiber dieses Prozesses.
Darauf müsse sich die deutsche Wirtschaft stärker einstellen, rät die Studie: „Während heimische Exporteure in den Produktkategorien Fahrzeuge und medizinische Produkte schon heute über eine relativ starke Markt-position“ verfügten, müssten sich Produzenten aus den Bereichen „Maschinen und Anlagen sowie Straßen- und Energieinfrastruktur“ noch mehr um die Zukunftsmärkte in Fernost bemühen.
Allerdings dürfte der Weg zur neuen ökonomischen Balance mit erheblichen politischen Turbulenzen ver-bunden sein. Nicht zuletzt, weil die USA in China nicht mehr in erster Linie einen Markt, sondern einen Machtrivalen sehen.
Auch diese Dynamik hebt die Studie hervor: „Die in den nächsten 20 Jahren abnehmende ökonomische Dominanz des „Westens“ könnte mit einer verstärkten Deglobalisierung einhergehen.“ Eine „Abschottung einzelner Volkswirtschaften bis hin zu einer hypothetischen Blockbildung“ würde zu erheblichen Wohl-standsverlusten führen.
Investitionsabkommen stört die USA
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, die die Studie in Auftrag gegeben hat, mahnt daher: „Die EU muss sich angesichts der Rivalität zwischen den USA und China für Freihandel und gegen Protektionismus einsetzen.“ Eine Anspielung auf die von der Trump-Regierung verfolgte Strategie des Decoupling, also der Entkopplung der amerikanischen und der chinesischen Wirt-schaft.
Für deutsche Unternehmen wäre das Decoupling katastrophal: Im schlimmsten Fall müssten sie sich zwi-schen Amerika und China entscheiden. Die gute Nachricht für die Europäer: Aus Sicht der Biden-Regierung ist das Konzept des Decoupling zu radikal. „Ich glaube nicht, dass die Entkopplung der Volkswirtschaften von China, den USA, Europa, Japan und Indien eine realistische Vision ist“, sagte Biden-Berater Nicholas Burns im Handelsblatt-Gespräch. „Es ist fast unmöglich, die Verbindungen zu entwirren.“
Eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Verflechtung mit China allerdings, wie es ein Investitions-abkommens möglich macht, hält in Washington praktisch niemand für eine gute Idee. Im Grundsatz teilen Biden und sein Team die Analyse der Vorgänger-Regierung, dass Chinas autoritäres Gesellschaftsmodell eine Bedrohung für die liberale Demokratie darstellt.
Der designierte US-Außenminister Antony Blinken betonte bei seiner Anhörung im Senat, dass dies auch Konsequenzen für den Handel haben müsse. „Wir sollten darauf achten, dass wir keine Produkte aus Xinjiang importieren, die unter Zwangsarbeit hergestellt wurden“, sagte er mit Blick auf die westchinesische Provinz, in der das Regime die Minderheit der Uiguren unterdrückt. „Wir müssen sicherstellen, dass wir auch keine Technologien und Werkzeuge exportieren, die zur weiteren Unterdrückung eingesetzt werden könnten.“
Die neue US-Regierung ist mit Europa kooperationsbereit – hat aber auch klare Erwartungen. Wie das Weiße Haus erklärte, ließ sich Jake Sullivan, Bidens Nationaler Sicherheitsberater, schon am Donnerstag mit seinen europäischen Amtskollegen verbinden, um die „Absicht der Biden-Regierung zu unterstreichen, die transatlantische Allianz zu stärken und die Bereitschaft zu betonen, eng mit den Partnern zusammen-zuarbeiten“. Auch um China sei es dabei gegangen.
SPD: EU befindet sich im Systemwettbewerb mit China
Anders als Trump setzt Präsident Biden nicht auf Alleingänge und America First. Eine „vereinte Front von Freunden und Partnern gegen Chinas missbräuchliches Verhalten“ schwebt ihm vor. Was, so lautet die Frage in Washington, wollen die Europäer mehr? Hatten sie in den Trump-Jahren nicht genau das ein-gefordert - mehr transatlantische Kooperation?
Diesen geopolitischen Kontext dürfe die EU bei der Gestaltung ihrer Handelspolitik nicht ignorieren, fordert Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD im Bundestag. Die EU dürfe sich nicht im „handelspolitischen Kleinklein“ verlieren. Europa befinde sich in einem Systemwettbewerb mit einer staatskapitalistischen Macht. Die EU müsse anerkennen, „dass die Parameter für die Beurteilung des Abkommens nicht mehr die von vor sieben Jahren sind“, als die Gespräche zwischen Brüssel und Peking begannen.
Der „große Sündenfall“, zu dem es einige US-Kommentatoren erklärt haben, sei das Abkommen sicher nicht, betont Schmid. Es stehe einer engen Zusammenarbeit mit den Amerikanern nicht im Weg. „Aber es ist notwendig, den Vertrag sehr genau zu prüfen.“ Zumindest gibt es jetzt die Gelegenheit dazu: Die EU hat die Vereinbarungen mit den Chinesen auf ihrer Website veröffentlicht.
Um eine zu starke Abhängigkeit vom chinesischen Markt zu verhindern, plädiert der SPD-Politiker nicht auf Abschottung, sondern darauf, sich stärker um Chinas Nachbarn zu bemühen: „Wir brauchen auch Abkommen mit anderen Staaten in der Region.“
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