2021年2月17日 星期三

歐洲-中國-美國 一篇德國商業報的文章 虞和芳 18.2.21.發佈

歐洲-中國-美國 一篇德國商業報的文章 虞和芳 18.2.21.發佈 在Biden拜登領導下對付北京艱難路線的美國人形成鮮明對比的是,許多歐洲人並不將中國視為對民主世界的主要威脅,也不想陷入兩個超級大的新的冷戰。 下面將德國商業報,17.2.2021的一篇文,虞和芳翻譯,並將原文附於後,跟中國讀者分享。 商業報 02/17/2021 跨大西洋關係 “華盛頓有挫敗感”- 美國總統Biden對歐洲對中國的立場感到失望 美國想與歐洲聯合同盟對抗中國,但歐洲卻猶豫不決。華盛頓特別討厭一個國家-德國。 撰文記者 Moritz Koch,Annett Meiritz,Torsten Riecke 華盛頓,柏林-近幾年來,跨大西洋的角色分配已經很明顯了:一方面,Donald Trump陶醉於自己是一個麻煩製造者,單槍匹馬地冷落了美國的盟友;另一方面,對特朗普的“美國優先”政策感到憤慨的歐洲人則表示自己是多邊合作的堅定捍衛者。特朗普時代對歐洲存有許多不合理的要求。然而,過去四年來,歐洲也幾乎不需要禮貌-因為無論如何,美國的聯合倡議是不可能的。 它不再適用,特朗普是歷史,在華盛頓,一個政府執掌政權,其聯盟定位是毫無疑問的。美國總統Joe Biden 喬·拜登上周訪問國務院時說:“美國回來了。” 並且:“美國的聯盟是我們最寶貴的財富。”他想在周五在七個主要工業化國家(G7)的視頻峰會上強調他的消息,並在虛擬慕尼黑安全會議上露面。拜登在歐洲寄予厚望。他已承諾“復興”美國的同盟,併計劃建立“民主國家聯盟”,以對抗威權政權,尤其是中國的日益強大的力量。 歐盟對新總統也寄予厚望。歐盟設想的只是一項“新的跨大西洋公約”。然而,在華盛頓,人們越來越清醒的想歐洲是否準備與拜登的美國結盟。 中國成為最重要的問題 迄今為止,幾乎沒有任何跡象表明一種偉大的跨大西洋樂觀主義精神。隨著幻滅感的增強,美國新政府意識到,歐洲已是跨大西​​洋合作的累贅夥伴。對此有許多眾所周知的摩擦點—— Ostseepipeline Nord Stream 2,Nord Stream 2(虞和芳註:北溪天然氣管道(Nord Stream,正式名為North Transgas、North European Gas Pipeline,俄語:Северный поток,是離岸天然氣管道,由Nord Stream AG負責營運,從俄羅斯Wiburg,開始,此城距離俄羅斯-芬蘭邊境38公里,一直到德國Greifswald。 此項目包含1號、2號兩條平行管道。德國能源供應中,嚴重依賴從俄羅斯進口的天然氣。2017年德國從俄羅斯進口530億立方米天然氣,占德國天然氣消費總量的40%。北溪1號管道於2011年5月鋪設,2011年11月8日正式投入使用。 北溪2號管道總長度1,222公里/759英里,超過了蘭格勒德管線,成為世界最長的海底管道。),歐盟對 Regulierung von US-Tech-Konzernen 美國科技公司的進攻性監管以及北約同盟的國防負擔不平等。 但是,最重要的跨大西洋衝突圍繞著本世紀的問題,即西方應如何應對中國提出的挑戰。 在拜登領導下對付北京艱難路線的美國人形成鮮明對比的是,許多歐洲人並不將中國視為對民主世界的主要威脅,也不想陷入兩個超級大國之間的新的冷戰。 德國總理Angela Merke矛盾的方向,一方面試圖與中國的獨裁政權保持政治距離,但與此同時,中國為德國經濟最重要的伙伴之一,卻扮演舉足輕重的角色。 對於拜登及其外交部長Antony Blinken而言,民主價值觀和人權是其對外貿易政策的中心標準-這一做法也得到了現任七國集團主席,英國首相Boris Johnson的支持。 華盛頓急躁情緒日增 與拜登的顧問團隊建立良好關係的美國外交政策專家Daniel Bear丹尼爾·貝爾最近在專業雜誌《外交政策》上發表一篇文章,震驚柏林的跨大西洋社區。 Bear貝爾診斷“歐洲不願意採用跨大西洋合作方式應對共同挑戰”,並警告說:“跨大西洋關係新投資的時限不是無限的。親愛的盟友,是時候讓你們團結起來了。” 在美國,Bear並不孤單。華盛頓Denkfabrik Carnegie Endowment. 卡內基基金會智庫的歐洲主管Erik Brattberg, 說:“華盛頓對歐洲的不願感到沮喪。” “特別是在應對日益專制的中國。” 對於美國而言,中國是最重要的地緣政治挑戰。拜登將中華人民共和國描述為美國“最艱難的競爭對手”,並宣布中國國家主席習近平將在經濟統治方面面臨“極端競爭”。 這還包括在這些國家/地區在華盛頓將其定義為“國家安全利益”的技術和經濟領域與中國脫鉤。Brattberg說:“這完全違背了歐洲與中國保持經貿關係的願望。” 紐約政策諮詢機構歐亞集團負責人Ian Bremmer確認:“歐洲人與美國人的優先事項和世界觀不同。” 與中國電信設備製造商華為的交易是跨大西洋問題之一。 Brattberg說,尤其是在12月底達成的中歐投資協議(主要是在德國的倡議下)引起了當時仍在建立的拜登政府的“失望”。美國將德國視為“美國對俄羅斯和中國政策的關鍵夥伴”。但是“對德國是否能夠實現這一要求,尤其是在選舉年中不能實現,存在一定的懷疑”。 聯邦政府對FDP要求的回應,加強美國人的懷疑態度。德國政府在信中寫道:“德國政府繼續看到歐洲與中國進一步發展合作的巨大潛力”,並讚賞地強調“中國經濟已成為世界經濟的主要參與者”。自由民主黨對外政治家FrankMüller-Rosentritt,強烈批評這種立場:“德國和歐盟必須堅持對抗威權主義的中國色彩,”被動可能“助長危害民主傾向”。 來自德國馬歇爾基金會的Lindsay Gorman也警告說:“中國最成功的工具之一就是利用自己的市場作為槓桿。”這使北京可以“防止民主國家對其批評壓制和虐待性行為”。 經濟聯繫是迄今為止歐洲人不願參加拜登呼籲建立民主聯盟的關鍵原因。以貿易量來衡量,中華人民共和國現在是歐盟最重要的貿易夥伴。歐盟統計局(Eurostat)的數據顯示,2020年,中國首次取代美國擔任這一角色。 對柏林感到失望 兩週前,這種政治後果顯而易見。在總理Angela Merkel和法國總統Emmanuel Macron舉行的聯合新聞發布會上,雙方都對跟美國聯合對待中國倡議,毫無興趣。Merkel說,與中國市場脫鉤“不是一個好主意,尤其是在數字時代。” 法國總統協助:歐洲主權意味著“自行決定”而不是與其他人的戰略掛鉤的自由。 乍一看似乎平衡的態度實際上是對中國人的禮物, Rhodium Group, 集團中國專家Noah Barkin解釋說,“中國的目標不是將歐洲拉進中國陣營,因為中國知道這是不現實的。中國的目標是確保歐洲不會牢固地紮根於美國陣營。” 正如綠黨歐洲議會議員Reinhard Bütikofer所強調的那樣,正是在特朗普領導下,歐洲人向美國提出“關於中國的跨大西洋對話”。基民盟外國政治家Norbert Röttgen也警告說:“我們可以證明聯盟政策會得到回應-對於我們的歐洲人來說,對美國人也是如此。” ”它不會如此“在下一個聯邦政府的外交政策成立之前,沒有更多的情況發生。” 英國首相 Johnson 約 翰遜 顯然將歐盟對中國的不情願態度,視為與美國續簽“特殊關係”的契機:“與中國的投資協議對英國不存在”,英國政府的一位代表與歐盟保持距離歐盟與北京的協定。 Johnson 還希望利用6月份舉行的七國集團會議來組建一個志同道合的統一戰線,對抗中國。 會議將成為包括印度,韓國和澳大利亞在內的主要民主國家的首腦會議。英方否認對中國採取了強硬措施,但這顯然是可以識別的。 Biden可能會讓 Johnson 的民主聯盟滿意。美國總統為長期以來一直缺失的美國政治帶來了一種因素:謙卑。Biden說,世界面臨的挑戰“我們不能獨自抗衡解決”。如果不是現在,何時應加強跨大西洋夥伴關係?如果不和Biden在一起,那又和誰在一起? Biden週五將發表他的第一次跨大西洋演講。 美國專家Brattberg 說:“Biden是最關心歐洲的美國政治家。”在慕尼黑安全會議上露面“不是強制性的程序,而是個人關心的事情。” Biden在就任初期就發出友好的信號,這一事實“凸顯了他對與歐洲和德國關係的堅定承諾”。 慕尼黑安全會議上的虛擬外觀,旨在作為一系列格式的開始,這些格式將使大西洋兩岸再次拉近距離。美國國務卿 Antony Blinken 可能會參加三月份在 Brüssel 舉行的北約峰會。Biden還宣布4月22日“地球日”的特別氣候峰會,隨後參加夏季的G7會議和秋季的聯合國氣候會議。 但是在周五開始時,不僅應該有華盛頓的Washington媚言論,而且應該有明確的要求。白宮事先強調投資對於刺激全球經濟的重要性,而全球經濟已被大流行削弱了。Biden制定的價值近兩萬億美元的經濟刺激計劃雄心勃勃的目標,使其他工業化國家承受向他們手中拿更多錢並效仿的壓力。Brattberg說:“美國新政府非常渴望取得具體結果。” —————- m scharfen Kontrast zu den Amerikanern, die auch unter Biden einen harten Kurs gegenüber Peking fahren wollen, sehen viele Europäer China nicht primär als Bedrohung für die demokratische Welt und wollen sich nicht in einen neuen kalten Wirtschaftskrieg zwischen den beiden Supermächten hineinziehen lassen. HANDELSBLATT 17.02.2021 TRANSATLANTISCHE BEZIEHUNGEN „In Washington herrscht Frustration“ –  US-Präsident Biden enttäuscht von Europas Haltung zu China Die USA wollen eine gemeinsame Allianz gegen China schmieden, doch Europa zögert. In Washington ist man insbesondere von einem Land genervt – Deutschland.   Moritz Koch, Annett Meiritz, Torsten Riecke Berlin, Washington -Die transatlantische Rollenverteilung war klar in den vergangenen Jahren: Auf der einen Seite Donald Trump, der sich als Störenfried gefiel und Amerikas Bündnispartner mit Alleingängen brüskierte. Auf der anderen Seite die Europäer, die sich über Trumps „America first“-Politik entrüsteten und als entschlossene Verteidiger der multilateralen Zusammenarbeit präsentierten. Die Trump-Ära hielt für Europa viele Zumutungen bereit. Die vergangenen vier Jahre erforderten von Europa allerdings auch wenig Entgegenkommen – weil an gemeinsame Initiativen ohnehin nicht zu denken war. Das gilt jetzt nicht mehr. Trump ist Geschichte, in Washington hat eine Regierung die Macht übernommen, deren Bündnisorientierung außer Frage steht. „Amerika ist zurück“, sagte US-Präsident Joe Biden vergangene Woche, als er das Außenministerium besuchte. Und: „Amerikas Allianzen sind unser wertvollstes Gut.“ Eine Botschaft, die er am Freitag beim Videogipfel der sieben führenden Industrieländer (G7) und mit seinem Auftritt bei der virtuellen Münchner Sicherheitskonferenz unterstreichen will. Biden hat große Hoffnung in Europa gesetzt. Er hat die „Wiederbelebung“ von Amerikas Bündnissen versprochen und plant, eine „Allianz der Demokratien“ zu schmieden, die sich der wachsenden Macht autoritärer Regime, vor allem China, entgegenstemmen soll. Auch die EU hat enorme Erwartungen an den neuen Präsidenten. Nicht weniger als ein „neuer transatlantischer Pakt“ schwebt ihr vor. In Washington fragt man sich jedoch mit zunehmender Ernüchterung, ob Europa zum Schulterschluss mit Bidens Amerika bereit ist. China wird zum wichtigsten Streitthema Von einer großen transatlantischen Aufbruchstimmung ist bisher wenig zu spüren. Mit wachsender Ernüchterung erkennt die neue US-Regierung, dass sich Europa als sperriger Partner für mehr transatlantische Zusammenarbeit erweist. Es gibt dafür eine Reihe von altbekannten Reibungspunkten – die Ostseepipeline Nord Stream 2, die offensive Regulierung von US-Tech-Konzernen durch die EU und die ungleichen Verteidigungslasten im Nato-Bündnis. Aber der wichtigste transatlantische Konflikt dreht sich um die Jahrhundertfrage, wie der Westen mit der Herausforderung durch China umgehen soll. Im scharfen Kontrast zu den Amerikanern, die auch unter Biden einen harten Kurs gegenüber Peking fahren wollen, sehen viele Europäer China nicht primär als Bedrohung für die demokratische Welt und wollen sich nicht in einen neuen kalten Wirtschaftskrieg zwischen den beiden Supermächten hineinziehen lassen. Der ambivalente Kurs Deutschlands unter Bundeskanzlerin Angela Merkel, die versucht, politisch Distanz zur Diktatur Chinas zu halten, das Land aber gleichzeitig als einen der wichtigsten Partner der deutschen Wirtschaft hofiert, spielt dabei die entscheidende Rolle. Für Biden und seinen Außenminister Antony Blinken sind demokratische Werte und Menschrechte hingegen zentrale Kriterien ihrer Außenwirtschaftspolitik – ein Kurs, der auch vom aktuellen G7-Vorsitzenden, dem britischen Premier Boris Johnson, unterstützt wird. In Washington wächst die Ungeduld Mit einem Aufsatz im Fachmagazin „Foreign Policy“ hat der US-Außenpolitikexperte Daniel Bear, der mit Bidens Beraterteam exzellent vernetzt ist, kürzlich die Gemeinde der Transatlantiker in Berlin wachgerüttelt. Ein „europäisches Desinteresse an der Erneuerung eines kooperativen transatlantischen Ansatzes für gemeinsame Herausforderungen“ diagnostizierte Bear und mahnte: „Das Zeitfenster für eine Neuinvestition in die transatlantischen Beziehungen ist nicht unbegrenzt. Es ist an der Zeit, liebe Verbündete, dass ihr euch zusammenreißt.“ Mit seiner Ungeduld steht Bear in den USA nicht allein. „In Washington herrscht Frustration über die Zögerlichkeit Europas“, sagt Erik Brattberg, Europa-Direktor der Washingtoner Denkfabrik Carnegie Endowment. „Insbesondere wenn es darum geht, einem zunehmend autoritären China etwas entgegenzusetzen.“ Für die USA ist China die wichtigste geopolitische Herausforderung. Biden bezeichnet die Volksrepublik als „härtesten Konkurrenten“ der USA und hat dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping einen „extremen Wettbewerb“ um die wirtschaftliche Dominanz angekündigt. Dazu gehört auch eine Abkoppelung von China in jenen technologischen und wirtschaftlichen Bereichen, die Washington als „Interessen der nationalen Sicherheit“ definiert. „Das läuft dem europäischen Wunsch, die wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen zu China aufrechtzuerhalten, diametral entgegen“, so Brattberg. „Die Europäer haben andere Prioritäten und Weltanschauungen als die Amerikaner“, bestätigt Ian Bremmer, Chef der New Yorker Politikberatung Eurasia Group. Der Umgang mit dem chinesischen Telekomausrüster Huawei gehört zu den transatlantischen Streitthemen. Insbesondere das EU-China-Investitionsabkommen, das Ende Dezember – maßgeblich auf deutsche Initiative – vereinbart wurde, habe in der damals noch im Aufbau begriffenen Biden-Regierung für „Enttäuschung“ gesorgt, sagt Brattberg. Die USA sähen Deutschland als „Schlüsselpartner in der US-Politik gegenüber Russland und China“. Aber es gebe „eine gewisse Skepsis, ob Deutschland diesem Anspruch gerecht werden kann, schon gar nicht in einem Wahljahr“. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP dürfte die Amerikaner in ihrer Skepsis bestärken. „Die Bundesregierung sieht auch weiterhin für Europa großes Potenzial für eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China“, schreibt die Regierung darin und hebt anerkennend hervor, dass die „chinesische Volkswirtschaft zu einem zentralen Akteur der Weltwirtschaft“ aufgestiegen sei. Die FDP übt scharfe Kritik an dieser Haltung: „Deutschland und die EU müssen dem Autoritarismus chinesischer Färbung konsequent begegnen“, fordert der liberale Außenpolitiker Frank Müller-Rosentritt. Passivität könne „dazu beitragen, demokratische Tendenzen zu gefährden“. Auch Lindsay Gorman vom German Marshall Fund warnt: „Eines von Chinas erfolgreichsten Instrumenten ist es, den eigenen Markt als Druckmittel einzusetzen.“ Dies erlaube es Peking, „Kritik von demokratischen Ländern an repressiven und missbräuchlichen Praktiken zu unterbinden“. Wirtschaftliche Verflechtungen sind ein entscheidender Grund dafür, dass die Europäer bisher nicht bereit sind, sich Bidens Ruf nach einer Allianz der Demokratien anzuschließen. Die Volksrepublik ist, gemessen am Handelsvolumen, inzwischen der wichtigste Handelspartner der EU. 2020 hat China die USA erstmals in dieser Rolle abgelöst, wie Daten von Eurostat zeigen. Von Berlin enttäuscht Was daraus politisch folgen kann, zeigte sich vor zwei Wochen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zeigten beide kaum Interesse an einer gemeinsamen China-Initiative mit den USA. Eine Abkoppelung vom chinesischen Markt sei „besonders im digitalen Zeitalter keine gute Idee“, sagte Merkel. Und der französische Präsident assistierte: Europäische Souveränität bedeute die Freiheit, „unsere Entscheidungen selbst zu treffen“, statt sich an die Strategie eines anderen zu binden. Was zunächst wie eine abgewogene Haltung erscheint, ist tatsächlich ein Geschenk an die Chinesen, wie Noah Barkin, China-Experte der Rhodium Group, erläutert: „Chinas Ziel ist es nicht, Europa in das chinesische Lager zu ziehen, weil es weiß, dass dies unrealistisch ist. Chinas Ziel ist es sicherzustellen, dass Europa nicht fest im US-Lager verankert ist.“ Dabei waren es die Europäer, die den USA noch unter Trump einen „transatlantischen Dialog über China“ angeboten hatten, wie Reinhard Bütikofer, Europaparlamentarier der Grünen, betont. Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen mahnt: „Wir haben ein Interesse zu beweisen, dass sich Bündnispolitik auszahlt – für uns Europäer, aber auch für die Amerikaner.“ Es dürfe nicht sein, „dass bis zur Bildung der nächsten Bundesregierung außenpolitisch nicht mehr viel passiert.“ Der britische Premier Johnson sieht in der zögerlichen Haltung der EU gegenüber China offenbar eine Chance, die „special relationship“ mit den USA zu erneuern: „Das Investitionsabkommen mit China hätte es mit Großbritannien so nicht gegeben“, distanziert sich ein Vertreter der britischen Regierung von dem EU-Pakt mit Peking. Johnson will das G7-Treffen im Juni auch dazu nutzen, um eine einheitliche Front gleichgesinnter Länder gegenüber China zu formieren. Das Treffen soll zu einem Gipfel führender Demokratien unter Einschluss von Indien, Südkorea und Australien werden. Eine Stoßrichtung gegen China wird von britischer Seite zwar bestritten, ist aber klar erkennbar. Biden dürfte Johnsons Allianz der Demokratien gefallen. Der US-Präsident hat ein Element in die amerikanische Politik eingebracht, das lange gefehlt hat: Demut. Die Herausforderungen der Welt, sagt Biden, „können wir nicht allein bewältigen“. Wann, wenn nicht jetzt, soll die Stärkung der transatlantischen Partnerschaft gelingen? Wenn nicht mit Biden, mit wem dann? Biden hält am Freitag seine erste transatlantische Rede „Joe Biden ist der Politiker der USA, dem Europa am meisten am Herzen liegt“, sagt US-Experte Brattberg. Der Auftritt bei der Münchner Sicherheitskonferenz „ist kein Pflichtprogramm, sondern ein persönliches Anliegen.“ Dass Biden bereits in seiner frühen Amtszeit ein Signal der Freundschaft sende, „unterstreicht sein starkes Engagement für die Beziehung zu Europa und Deutschland“. Der virtuelle Auftritt bei der Münchner Sicherheitskonferenz soll der Beginn einer ganzen Serie von Formaten werden, die beide Seiten des Atlantiks wieder näher zusammenbringen soll. So könnte US-Außenminister Antony Blinken im März zum Nato-Gipfel nach Brüssel reisen. Biden hat zudem einen Sonder-Klimagipfel am 22. April, dem „Earth Day“, angekündigt, gefolgt von einer Teilnahme am G7-Treffen im Sommer und der UN-Klimakonferenz im Herbst. Doch zum Auftakt am Freitag dürfte es nicht nur schmeichelnde Worte aus Washington geben, sondern auch klare Forderungen. So unterstrich das Weiße Haus im Vorfeld die Bedeutung von Investitionen, um die von der Pandemie geschwächte Weltwirtschaft anzukurbeln. Bidens ehrgeiziges Ziel eines knapp zwei Billionen Dollar schweren Konjunkturpakets setzt andere Industrieländer unter Druck, mehr Geld in die Hand zu nehmen und nachzuziehen. „Die neue US-Regierung ist sehr daran interessiert, konkrete Ergebnisse zu erzielen“, sagt Brattberg.

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